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kürzere Berichte
Bundesliga: Bayer Leverkusen vereint Sven und Lars Bender, BVB Borussia Dortmund stimmt zu
14.07.2017
Oh Brüderlein, komm zu mir! Zwillings-Pärchen im Fußball wirken fast wie eine Zirkusattraktion, sind aber mindestens genauso beliebt; so wohl auch bei den Bender-Zwillingen. Sie wuchsen gemeinsam auf, begannen ihre Fußball-Karriere gemeinsam beim TSV Brannenburg, wechselten 1999 gemeinsam zu Unterhaching und spielten 2002 bis 2009 zusammen bei den 1860er, den Münchnern Löwen. Danach trennten sich ihre Wege. So berichtet bild.de über Sven und Lars Bender und schreibt weiter, dass sie nun wieder zusammenfinden, bei Bayer Leverkusen.
Der flexible Defensivspezialist Sven Bender, der bisher bei der Borussia aus Dortmund spielen durfte, gilt als wichtiger Spieler und leistete großes für den Verein. Mit seiner aktuellen Lage ist er allerdings nicht glücklich, denn aufgrund von Verletzungen und eines zu großen BVB-Kaders durfte er in der letzten Saison nicht oft genug spielen. Das will er um jeden Preis ändern und was passt besser als der Wechsel zu seinem Bruder?! Der BVB bedauert Svens Abgang sehr, stimmt aber für 15 Millionen, und vor allem auf Spielerwunsch Benders, schmerzlich zu. Andererseits wäre eine Kadergröße von 30 Spielern sogar mit erwarteter Dreifach-Belastung in Liga, Pokal und Champions-League zu groß, wie auch der Kicker zum Abgang von Sven Bender beim BVB Borussia Dortmund bestätigt. Wechselgerüchte gab es zuletzt um Pierre-Emerick Aubameyang, was ein noch größerer Verlust wäre. Somit hat man beim Dortmunder BVB womöglich Glück im Unglück, dass sich Sven Bender selbstständig umorientierte.
Was das Bruderpärchen gemeinsam im Spiel reißen kann, werden sie ab nächster Saison zeigen. Bayer Leverkusen freut sich auf die gemeinsamen Einsätze, genauso wie die Fußball-Zwillinge Lars und Sven Bender. Bei dieser Spielerharmonie sind schöne Gemeinschaftsaktionen zu erwarten, sofern denn wirklich beide spielen dürfen. Sofern die Weisheit „11 Freunde sollt ihr sein“ stimmt und für den Erfolg ausreicht, gibt es aber wohl keine bessere Basis als viele gemeinsame Spieljahre und familiäre Beziehungen, vor allem unter Zwillingen. Mit der Leistung, die aus dieser engen Verbundenheit entspringt, ist für Bayer Leverkusen nächste Saison vielleicht auch wieder die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb möglich.
In der erreichten Champions-League wird Sven Bender damit nächste Saison nicht spielen. Sollte das Zwillingspärchen den neuen Arbeitgeber und die Fans von Bayer Leverkusen überzeugen, könnte dieses Bruderpärchen aber bis zu ihrem Karriereende gemeinsam spielen dürfen. Sie sind erst 28 Jahre alt, da darf man sich hoffentlich noch über einige Jahre faszinierende und überraschende Gemeinschaftsaktionen freuen, dennoch kann man ihnen irgendwann auch einen gemeinsamen Abschied wünschen und womöglich laufen die Planungen bereits vorsichtig in diese Richtung. Derzeit spricht der Leverkusener Trainer Heiko Herrlich sehr positiv über die Fußball-Zwillinge und insbesondere Sven Bender: "Seine Mentalität, sein absoluter Teamspirit machen ihn zu einem idealen Anführer auf und neben dem Platz. Genau wie sein Bruder Lars steht Sven für einen bestimmten Typus, den jede Mannschaft braucht: hohes fußballerisches Niveau, extrem engagiert, unnachgiebig, leidensfähig für das Kollektiv. Beide Benders in einem Team zu haben ist großartig.“
Ein anderes bekanntes Bruderpärchen im Fußball waren Uli und Dieter Hoeneß, unter denen auch später als Manager unterschiedlicher Vereine, des FC Bayern und der Hertha BSC, die Chemie noch immer stimmte. Das bekannteste aktive Bruder-Pärchen der letzten Bundesliga-Jahre waren Hamit und Halil Altintop, die beim FC Schalke 04 aus Gelsenkirchen aber nicht lange gemeinsam spielten. Wie sich dies nun bei den Bender-Zwillingen entwickeln wird, und ob Bayer Leverkusen die letzte Station der beiden bleibt oder sie irgendwann vielleicht noch mal gemeinsam wechseln dürfen, bleibt abzuwarten. Sicher darf man dies mit Herz und Verstand aufmerksam beobachten, wie bei einer seltenen Zirkusattraktion.