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CDU fordert Wiedereinführung der Wehrpflicht – Meinungsbericht von Carsten Todt
22.08.2018
Die rechtskonservativ-bürgerliche, deutsche Volkspartei CDU (Christlich-Demokratische Union) forderte Anfang August 2018 die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland. Ziel ist die Verbesserung der deutschen Bundeswehr, um zeitnah auf aktuelle und zukünftig mögliche Kriegskonflikte in der Welt reagieren zu können. Ein Unterschied zur 2011 abgeschafften Wehrpflicht soll darin bestehen, dass die jetzt geforderte nicht nur für junge Männer, sondern ebenso für junge Frauen gelten soll. Ersatzdienste für Wehrunwillige sollen wohl ebenfalls wieder geschaffen werden.
Bislang wirkte die deutsche Bundeswehr nicht besonders attraktiv. Die Abschaffung der Wehrpflicht 2011 führte zum Konkurrenzkampf mit der Wirtschaft um die jungen Leute, was der deutschen Bundeswehr offenbar nicht so gut gelang, wie sie es sich selbst wünschen würde. Ein weiteres Problem, das nicht gut gemeistert wurde, war offenbar die Finanzierung der technischen Ausstattung. Zuletzt diente die deutsche Bundeswehr eher zum Wiederaufbau zerstörter Kriegsgebiete sowie bei der Rettung und Verpflegung von Verletzten als im offenen Kampfeinsatz. Künftig möchte man dies vermutlich ändern.
Die deutsche Bundeswehr galt zuletzt eher als Helfertruppe. Dieses Image des deutschen Heeres mag schwach wirken, jedoch zeigten terroristische Angriffe, dass für andere Militärtruppen vorrangig Länder wie die USA oder England als wichtige Ziele galten; nicht Deutschland. Beim Wiederaufbau fremder Länder wurde das heutige deutsche Militär offenbar sehr geschätzt. Deutschland war eben da, um zu helfen – nicht, um selbst Krieg zu führen.
Die Pläne der CDU zur Wiedereinführung der deutschen Wehrpflicht und der Stärkung der deutschen Bundeswehr tragen viel Konfliktpotential und Aggression in sich. Durch eine größere Kampfbereitmachung der deutschen Bundeswehr könnten sich zukünftige terroristische Angriffe auch in Deutschland wieder häufiger ereignen. Daran sollte auf jeden Fall gedacht werden, um sich entweder vorzubereiten oder womöglich doch noch von der Idee, die deutsche Bundeswehr stärker zu mobilisieren, wieder abzurücken.
Ein Nebenaspekt der Forderung der CDU nach einem stärkeren deutschen Bundesheer bleibt die Gleichstellung der Geschlechterrollen. Dies scheint ein interessanter Aspekt, gehört allerdings ebenfalls gründlich überdacht, da er weitreichende Konsequenzen in vielen anderen Bereichen wie der Wirtschaft oder der Familienplanung nach sich ziehen könnte.